Vor 150 Jahren waren die Schlachtmethoden in Österreich meist grauslich und tierquälerisch. Peter Rosegger beschreibt es in ‘Barmherzigkeit‘. Es brauchte viele Jahrzehnte tierschützerischer Überzeugungsarbeit, um hierzulande Abhilfe zu schaffen … Das hier als Quälerei angesehene betäubungslose Schächten war nur aus religiösen Gründen gestattet. Es wurde praktisch nur von der kleinen Gruppe orthodoxer Juden praktiziert und war so quantitativ bedeutungslos. Das änderte sich mit der massiven Einwanderung aus muslimischen Ländern.
Ein Beispiel: der muslimische Schlachthof in Bruderndorf nahe Stockerau westlich Wien. Hier wurden vor ein paar Wochen anlässlich des Opferfest es 1200 Schafe geschächtet. 600 davon waren in der Sommerhitze aus Rumänien herbei gekarrt worden. Um zu erinnern, dass Schächten allen gesetzlichen Vorgaben zum Trotz Tierquälerei ist und bleibt, demonstrierten einige Tierfreunde vornehmlich der Salzburger Gruppe RespekTiere vor dem Schlachthof. Einen die Szene filmenden Reporter rief laut Kronenzeitung ein Türke zu: Filmt lieber in Syrien und im Irak“.
Eine beherzigenswerte Anregung. Die ersten Flüchtlinge nach Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien waren arabische Christen. Fast eineinhalb Jahrtausende konnten die Christen in Syrien Mehr oder minder unbehelligt leben. Erst islamische Freiheitskämpfer des 21. Jahrhunderts jagten sie unter Todesdrohungen aus dem Land. Das ist der Unterschied zwischen Österreich und Syrien. Dort tun radikale Muslims Christen Gewalt an, vertreiben und morden sie. Hier in Österreich tun Regierung und Parlament den Gefühlen einheimischer Tierfreunde Gewalt an um eingewanderte Muslime zu befriedigen.
Zur Zeit des Propheten Mohammed war das Schächten ein tierfreundlicher Fortschritt. Auch wenn es betäubungslos erfolgte, weil praktikable Betäubungsmittel damals noch nicht bekannt waren, doch Zeiten und Anschauungen ändern sich. Einstige Fortschrittlichkeit wird zur Altlast. Unser Gesetzgeber hat den Widerspruch zwischen alten kulturell religiösen Regeln und Humanität zu lösen versucht, indem er gestattet, die Tiere erst nach dem Schächtschnitt zu betäuben. Der Arzt betäubt zuerst den Patienten, dann schneidet er ihm den Bauch auf. Der umgekehrte Weg, zuerst schneiden dann betäuben würde nur Empörung auslösen. Und für Tiere soll er gelten?
E. L. 13.8.2021