Ein Brief an die Präsidenten der Bauernkammern und die fürs Agrarwesen zuständigen Mitglieder der Landesregierungen: Sehr geehrte …
Milch aus bäuerlichen Betrieben mit muttergebundener Kälberaufzucht: . Einer- u.M. wirtschaftlich interessanten – Gruppe von Konsumenten wäre an einem solchen Premiumprodukt gelegen. Nur leider, es gibt diese s Produkt im Lebensmittelhandel nicht.
Vor 30 Jahren gab es eine ähnliche Situation bei Eiern. Weder Handel noch Landwirtschaft bedienten den Wunsch von Konsumenten nach Freilandeiern; die maßgeblichen Bauern-Funktionäre hielten den Gedanken, Verbraucher könnten für tierschutzmäßig bessere Ware höhere Preise zahlen für weltfremd. So mussten wir (unsere Gesellschaft und der Aktive Tierschutz Steiermark) erst den Beweis antreten und mit Hilfe aufgeschlossener Bauern vorerst selbst in kleinem Rahmen Produktion von Freilandeiern und deren Vermarktung durch Handelsketten organisieren. Heute ist das Freilandei aus den Regalen der Handelsketten nicht wegzudenken.
Warum die Bereitschaft von Menschen,für ein Premiumprodukt einen angemessenen Mehrpreis zu bezahlen, nicht ausnützen und damit einer Reihe kleinerer Bauern Überlebenschancen im harten Konkurrenzkampf geben?
Dass hochpreisige Milch aus muttergebundener Kälberaufzucht gute Marktchancen hat, ist nicht nur tierschützerische Vermutung, sondern in der Praxis bewiesen: Eine nahe Hamburg beheimatete kleine Bauerngemeinschaft (De-Öekomelkburen) beliefert seit einiger Zeit viele Geschäfte in Hamburg und Umgebung, darunter auch Rewe- und Edeka-Filialen, mit solcher (dort Vier Jahreszeiten-Milch genannter) Milch. Siehe:
https://www.brandeins.de/archiv/2015/marketing/oeko-melkburen-milchproduktion-biobauer-hans-moellers-milch/
http://deoekomelkburen.de
http://www.vier-pfoten.de/themen/nutztiere/milchkuehe/alternative-milchkuhhaltung/interview/
Übfigens: Ein GrazerBiomarkt bietet deutsche Bio-Milch um fast 2 €/l an, Bio-Milch eines Bauern aus dem steirisch/niederösterreichischen Grenzgebiet wird dort in 1/2-Liter-Flasche zum Literpreis von fast 2,80 € angeboten.
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Wir erlauben uns anzuregen, dieeingangs angesprochene Innovation (Milch aus muttergebundener Kälberhaltung) zu bedenken und zu unterstützen.
Für Rückfragen stehen wir gern zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Gesellschaft für humane Nutztierhaltung
Den Brief versandten wir im vergangenen Oktober. Es kamen einige nette Worte. Das war’s.