Ostarbeiter – einst und jetzt. Corona bringt es an denTag, richtiger gesagt erinnert: Nicht nur Nutztiere, die in Schlachthäusern ihr Ende finden, sind Ausgebeutete, es können auch Schlachthausarbeiter sein. Vor ein paar Tagen Meldungen aus Nordwestdeutschland über hohe Infektionszahlen unter den meist aus Osteuropa stammenden Arbeitern. In miserablen Massenquartieren untergebracht, miserabel bezahlt, unzumutbare Arbeitsbedingungen, Abhilfe tut not – so die Klagen. Man konnte sie schon vor zehn Jahren hören, und früher und später, immer wieder einmal. Am 1.Juni 2017 zum Beispiel berichtete die Süddeutsche Zeitung vom Versuch einiger deutscher Koalitionsabgeordneter ohne Aufsehen ein verbessertes Schutzgesetz durchs Parlament zu bringen, ohne Aufsehen, damit es nicht wie früher immer machtvolle Kreise der Fleischindustrie zu verhindern verstehen. Von einem fast undurchschaubaren Geflecht aus Subunternehmen und Werkverträgen, von mafiosem Gebaren war da die Rede, von bis zu 15stündigen Doppelschichten, Bezahlung weit unter den gesetzlichen Mindestlöhnen usw., von dringend nötiger Abhilfe. Werden wir in ein paar Jahren wieder dasselbe hören?
Wie die Dinge in österreichischen Schlachthöfen stehen, wissen wir nicht. Der gläserne Schlachthof ist ja immer noch ein unerfüllter Wunsch.
Es scheint, die einzige echte Lösung des Problems ist: auf Fleisch verzichten. Zumindest einschränken könnte man den Fleischkonsum. Und konsequent Fleisch solid großgezogener Tiere wählen, zB aus Mutterkuhhaltung, Almo etc.
13.5.2020
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