Medienberichte über Wolfrisse sind nicht neu. Meist waren es Schaftötungen in alpinem Gelände. Neu an den jüngsten Meldungen ist, dass sie Schafopfer nächst menschlichen Siedlungen betreffen. Die letzte: vergangenen Sonntag (27.5) auf einer Wiese nächst einer Bauernwirtschaft in Wald am Schoberpass/Stmk; vor vier Wochen Pfarrwerfen/Salzburg: zwei Schafe nur 150 Meter vom Bauerngehöft entfernt. Auch in eimem dritten Fall vor fünf Wochen ereignete sich die Blutgeschichte in besiedelterer Gegend: 15 totgebissene Tiere, Mutterschafe und Lämmer in der steirischen Gemeinde Leutschach nahe der Grenze zu Slowenien, etwa zehn km westlivch der Bahnlinie Graz – Maribor/Marburg, wo vor ein paar Monaten ein Wolf von einem Zug überfahren wurde, nur ca. 10 km von einer Großstadt (Marburg) entfernt.
Die Vorfälle lassen befürchten: Der Beutegreifer hat seine Scheu und Angst vor Menschen abgelegt. Dem entsprechend groß ist die Sorge der Bauern. Die Weidewirtschaft ist in Gefahr. Wie es ein Bauernfunktionär formuliert hat: Kommt der Wolf, geht das Vieh. Die häufig vorgeschlagenen Abwehrinstrumente wie , Herdenschutzhunde, sichere Zäune, sind teils technisch vor allem aber wirtschaftlich nicht anwendbar. Die Konsumenten wollen die unvermeidlich höheren Preise für bäuerliche Produkte nicht bezahlen.
Alle Bemühungen europäischer Landwirtschaftsvertreter um Milderung des strengen Wolfsschutzes stießen bisher bei der EU-Kommission auf taube Ohren. Der zuständige EU-Kommissar Karmenu Vella, ein Malteser, hat erst kürzlich wieder bekräftig, am absoluten Wolfsschutz nicht zu rütteln. Wenigstens auf der Insel Malta wird er damit kaum auf Widerspruch stoßen.
(29.5.2018, umsvieh.at)