Eine Mutter bekommt ein Kind. Sie gibt ihm ihre Brust. Sie liebtkoste es. Sie ist glücklich. Da kommen ein paar Leute, nehmen es ihr weg und sie sieht es nie mehr wieder. Manche werden da fragen: Die, die so etwas tun, sind das Menschen oder sind das nicht Unmenschen?
Eine Kuhmutter bekommt ein Kind, ein Kälbchen. Es trinkt an ihrem Euter. Sie liebkost es. Sie ist glücklich. Da kommen ein paar Leute, nehmen es ihr weg und sie sieht es nie mehr wieder. Werden da manche fragen…
In der modernen Viehwirtschaft ist es üblich den Kuhmüttern das Kind ein paar Tage nach der Geburt wegzunehmen. Es ist verständlich, die Menschen möchten Milch trinken, Käse essen. Doch müssen dazu die Kälbchen entfernt oder gar eliminieret werden? Nein. Es müsste nicht sein. Es geht auch anders. Einen Teil der Milch bekommt das Kalb, den anderen die Molkerei. Man nennt das im Fachjargon ‚Muttergebundene Kälberaufzucht‘ in Mitteleuropa machen das schon an die 100 Bauern oder mehr. In Österreich sind es noch ganz wenige. Ein paar Adressen mit Bezugsquellen finden Sie unten.
Warum so wenige? Weil die Nachfrage fehlt, das Thema interessiert kaum jemanden weder unter den Konsumenten noch unter den professionellen Tierschützern. Und die Bauern produzieren, der Handel vertreibt nur das, was die Konsumenten nachfragen. Unlängst wandte sich eine Konsumentin an eine Handelskettenzentrale. Warum gibt es in ihren Filialen keine Milch aus muttergebundener Kälberhaltung zu kaufen? Sie sind die erste die danach fragt, antwortete die Handelskette.
Darum unser Appell an alle, denen das Schicksal von Kuhmüttern und ihren Kälbern nicht gleichgültig ist: werden Sie aktiv, werden sie lästig. Sagen Sie Filialleiterinnen, Handelskettenzentralen und auch Tierschutzvereinen, dass sie Milch aus kälberfreundlicher Haltung möchten. Seien Sie beharrlich. Auch das Freilandei ist vor 35 Jahren nicht so mir nichts dir nichts vom Himmel gefallen.
Betriebe mit muttergebundener Kälberhaltung:
Niederösterreich:
Familie Kurz, Marktstraße 8, 3383 Hürm (nähe St.Pölten), Verkauf im Hofladen, weitere Abgabestellen siehe Website: www.kurz-ums-eck.at
Weinkirnhof, Bonnleiten, 3037 Stössing/Bezirk St.Pölten Land, www.weinkirnhof.at
Vorarlberg:
Familie Stark, Fontanella, Großes Walsertal
Familie Lingenhel, Krumbach, Bregenzerwald
Die beiden Vorarlberger Betriebe wurden kürzlich im ORF, in der Sendung Land und Leute vorgestellt.
27.2.2022