Letzte Woche gab es Werbeeinschaltungen der AMA, der Agrarmarkt Austria, im Fernsehen für österreichisches Mast Geflügel: Wie gut und schön haben es unsere Brathändeln, bevor wir sie aufessen. Aufzucht in bäuerlichen Familien betrieben, zweimal täglich schaut der Bauer aufs Hühnervolk, ein viel höheres Platzangebot als im Ausland. Das ist alles richtig. Betriebe mit Millionen Hühnern gibt es bei uns nicht. Unsere Landwirte sind meist nur Lohnmäster mit 10.000 oder 20.000 Tieren im Stall, manchmal weniger manchmal mehr. So ganz genau auf jedes Huhn schauen, lässt sich bei 10.000 Tieren allerdings nicht so leicht. Es ist auch richtig, das Platzangebot fürs Geflügel ist in Österreichischen Ställen erheblich größer als im Ausland. Beizufügen wäre, der in Österreich gesetzlich zulässige Höchstbestand beträgt 30 kg Tiere pro Quadratmeter. Das wären, um es zu veranschaulichen, etwa in einem Raum von Wohnzimmer Größe, 4 × 5 m, also 20 m²: 600 Hühner im Gewicht von je 1 kg oder 300 Hühner mit einem Gewicht von 2 kg. In der Regel werden Masthühner schon geschlachtet ehe sie 2 kg erreicht haben. Wem dieses höhere österreichische Platzangebot doch noch zu beengt erscheint, der könnte wenn er auf Fleisch nicht verzichten will, auf alternative Haltungen umsteigen. Z.B. Jungrind aus Mutterkuh Haltung mit Weide. Der AMA ist natürlich beizupflichten: Brathändeln aus Österreich kaufen ist tierschutzmäßig immer noch besser, als solche aus dem Ausland ins Einkaufswagerl legen.
Team es geht ums Vieh
29.11.2021