Radikale Tierschützer und Vegetarier haben manchmal Fleischesser als Tiermörder oder einfach Mörder bezeichnet. Wir halten nichts von solchen Brutalverbalien. Sie reißen nur Gräben auf und verhindern so praktische Verbesserungen in der Tierhaltung.
Die Frage, wie Menschen zu benennen sind, die Fleisch essen, ist versandet. Ein Ungeheuer ist aufgetaucht, das nicht Tiere, sondern Menschen frisst, die Corona. Die bange Frage lautet jetzt: wie viele von uns Menschen wird sie verschlingen? Das fragen sich die Leute. Überhaupt jetzt wo Krankenhäuser zu schreien beginnen: die Intensivbetten gehen uns aus, wir müssen bald zur Triage greifen.
Die Aussage, Corona fresse Menschen und keine Tiere, ist allerdings etwas ungenau. Zwar sind unseres Wissens noch keine oder kaum Tiere an Corona gestorben. Doch Millionen Nerze wurden um Menschen tatsächlich oder vermeintlich vor Corona zu schützen geopfert, getötet. Der Objektivität halber müssen wir allerdings einräumen : Unsere Obrigkeit nimmt – Kein Milderungsgrund – aus für Laien schwer nachvollziehbaren Gründen auch den Tod von Menschen in Kauf. Und da sind wir wieder bei der Triage.
Triage ist ein Fachwort aus der Militärchirurgie. Einst als es üblich war, dass die Völker einander gegenseitig niedermetzelten oder genauer gesagt ihre Obrigkeit sie dazu aufhusste oder dazu zwang, war das Sanitätswesen häufig überfordert. Schwerverletzte, deren Wiederherstellung viel Zeit gekostet hätte, ließ man einfach sterben. Ebenso ließ man Leichtverletzte, von denen man hoffen konnte Sie würden von selbst genesen, beiseite. Nur die mittleren Fälle, die wenig Aufwand machten, legte man dem Wundarzt auf den Operationstisch.
Triage heute? In zivilisierten Zeiten ja um Himmels willen, hat unsere Regierung die Krankenanstalten nicht ausgebaut? Eindreiviertel Jahre hätte sie dazu Zeit gehabt. Triage in einem der wohlhabendsten Länder Europas? Wie das? Österreich ist ein hochtechnisiertes Land mit hervorragenden Fachkräften. Unsere Regierung wirft mit dem Geld nur so um sich, die Lockdowns kosten 30-40 Milliarden. Milliarden für Entschädigungen sind da. Sagen die Maßgeblichen: „ja schon, aber es fehlt an Pflegepersonal“.
Wir haben in unserem Land mehr als 4 Millionen arbeitsfähige, 400.000 Arbeitslose. Man könnte einen Jahrgang von Präsenzdienern zur Abwechslung einmal nicht am Gewehr, sondern am Krankenbett ausbilden. Man könnte ein Jahr Krankenpflegehilfsdienst als Voraussetzung fürs Medizinstudium einführen, ebenso den weiblichen Zivildienst u.v.m. Unsere Regierung und unser Parlament treten ohne Hemmung die primitivsten Grundrechte der Menschen mit Füßen, die Freiheit sich zu bewegen, zu arbeiten, in die Schule zu gehen. Und da sollte es in eindreiviertel Jahren nicht möglich gewesen sein, zusätzliches Pflegepersonal zu rekrutieren?
In China konnte man in ein, zwei Wochen ein ganzes Krankenhaus aus dem Boden stampfen. Auch in Laibach, gar nicht weit weg von hier, wurde ein neues Corona Krankenhaus geschaffen. Halten unsere maßgeblichen Politiker die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes wirklich für so beleidigend blöd, dass sie meinen sie könnten uns glauben machen, die Zahl der Intensivbetten lasse sich nicht erhöhen?
Unsere Regierungen – Bundes- und Landesregierungen – die letzteren besitzen die meisten Spitäler, haben Bergamo gesehen, haben Elsass-Lothringen gesehen. Sie erzählen uns seit gut eineinhalb Jahren die Intensivbehandlung stoße bald an ihre Kapazitätsgrenzen und begründen damit die Lockdowns. Doch die Krankenhauskapazität erhöhen, das tun unsere Verantwortlichen nicht.
Wie soll man solche Menschen nennen? Blind, gleichgültig, inkompetent, fahrlässig, leichtsinnig? Oder wären das zu milde Worte?